Sandtrooper: Jörg H.

Film: Episode IV

Kostüm umgesetzt von:

Jörg

Kostümbau:

Ich glaube es war 1979 als ich mit meiner Mama im Kino saß. Die ersten Stormtrooper kommen durch die aufgeschossene Türe und ich bekam Gänsehaut. Losgelassen hat mich das nicht mehr. Oft stand ich vor 1:1 Modellen und bekam feuchte Hände. Letztendlich sollte es aber noch viele Jahre dauern bis der Traum war wurde…

Angefangen hat mein Sandtrooper als Stormtrooper. Die Beschaffung war gar nicht so einfach, über 100 Kg und 1.84 Meter Körpergrösse sind nicht gerade Stormi-Standardsmaße, die Schauspieler damals waren um die 70 Kg und so um die 1,75 Meter.

Anpassen vor Ort war für mich und meine Kostümüberlegung absolute Voraussetzung. Ein Händler in Deutschland nach langen Recherchen und Überlegungen gefunden. Volker W. und ich quer duch Deutschland und mit dem „Schatz“ wieder nach Hause. Hier ein Bild noch vor Ort mit den ersten Teilen am Körper

Sieht doch schon gut aus…. Ja, dachte ich in dem Moment auch. Doch die Überraschung kam dann zu Hause. Den recht viel mehr als die Einzelteile blieb von den ursprünglichen „Befestigungen“ des Verkäufers nicht übrig. Heute würde ich auf das anpassen komplett verzichten und alles selber machen.

Nach etlichen Recherchen habe ich mich dann für ein Strappingsystem mit Druckknöpfen entschieden. Diese habe ich jedoch nicht direkt auf die Rüstung befestigt, sonder kleine quadratische Vierecke aus einer „Bastelplatte“ aus Kunststoff aus dem Baumarkt „vernietet“. (Das System gibt es im Kaufhaus zu kaufen, bei den Nähwaren) Der große Vorteil, entsteht große Spannung, löst sich das verklebte Viereck und die Rüstung darunter nimmt keinen Schaden

 

Die einzelnen Teile werden dann mit Kunststoffbändern (zum Teil mit, zum Teil ohne Gummizug)miteinander verbunden. Ändert sich der Bauchumfang etwas, lässt sich so auch einfach ein längeres Kunststoffband verwenden. Das ganze ist ein komfortables Druckknopfsystem das sich beliebig oft lösen und verbinden lässt und hat sich bei mir wirklich sehr bewährt.

Als ich dann alle Teile miteinander verbunden hatte, ging es an die erste Anprobe:

Wie auf dem Bild zu erkennen wurde mir schnell klar, die Brust ist zu klein für meine Brustkorb. Also wieder das Internet bemüht und nach einer breiten Brust gesucht. In Canada wurde ich dann bei RT fündig. Leider auch mit einem kleinen Nachteil, die Brust war eher glänzend, der Rest der Rüstung matt. Allerdings war das nicht ganz so dramatisch wie es klingt, aber mich hat es trotzdem sehr gestört, den meisten ist es aber nicht aufgefallen:

  

Etliche Events habe ich dann die perfekt passende, leider glänzende Brust verwendet, bis ich nochmal bei dem Händler von dem ich die Rüstung hatte gelandet bin, (zusammen mit Thomas W) um eine vermeintlich breitere Brust und größere Bizepsteil zu kaufen. Und auf dem Rückweg kam mir/uns dann der Gedanke: „mach doch einen Sandy draus“

Nach etwas grübeln stellte sich das als die perfekte Lösung für mich heraus, denn die neue Brust war nicht annähernd so breit wie meine alte RT:

Da der Sandy jedoch ein Schulterpauldron und eine Munitionstasche trägt, fällt der Spalt zwischen Schulter und Brust überhaupt nicht auf. Überhaupt kaschiert der Sandtrooper deutlich besser Problemzonen als der Stormtrooper.

Doch vor dem Spaß kommt erst mal die Arbeit. Thomas W + Janine haben einen Sonntag geopfert und wir haben den Stormi „dreckig“ gemacht:

  

Viele Stunden später kam dann der große Moment, der Sandy wurde anprobiert:

  

Sehr lange habe ich an meinem Gürtel rumprobiert, hatte ein Provisorium aus einem 80mm breiten Gürtel. Richtig zufrieden war ich damit allerdings nie. Letztendlich habe ich mir bei ebay dann einen Filmakkuraten Canvas (Leine) Gürtel gekauft, (von einem amerikanischen Stormikollegen für um die 26 $)Ich kann das nur empfehlen, durch den Klettverschluß ist der Gürtel schön flexibel in der Größe und sieht eben aus wie im Film, egal ob Stormie oder Sandtrooper.

Bizeps und Schultern habe ich ebenfalls mit Druckknöpfen und Gummizug verbunden. An den Schulterteilen werden dann jeweils 2 Gummizüge miteinander verbunden. Einer läuft vor der Brust, einer am Rücken, somit verrutschen meine Schultern nicht mehr.

Ja, so ein Sandtrooper/Stormtrooper besteht schon aus einigen Teilen……

Alle Einzelteile hier im Detail aufzuzeigen würde sicher den Rahmen sprengen, aber wer gerne weitere Details wissen möchte, kann mich jederzeit per mail kontaktieren, ich helfe gerne 😉

Mein ganz besonderer Dank geht an Thomas W. und Janine oder die das Weathering und die Transformation zum Sandtrooper sicher nicht halb so gut geworden wäre 🙂