Jawa

Film: Star Wars Episode 4

Kostüm umgesetzt von:

André

Ich weiß, ich bin trotz meiner geringen Körpergröße auch noch für `nen Jawa zu groß, aber nichtsdestotrotz habe ich mich entschlossen, genau diese Figur zu verkörpern.

Am Anfang stand natürlich diverse Probleme: Wie mache ich das? Da ich selbst mal so überhaupt keine Ahnung vom Schneidern habe, hatte ich schon mal mein erstes Problem.

Aber zum Glück verfügt man über eine ausreichende Menge an Vitamin B und kennt jemanden, der das kann. Und bei mir war das glücklicherweise die Mama von `nem Kumpel. Sie wusste zwar erst gar nicht was ein Jawa ist, aber im Grunde genommen braucht man ja „nur“ einen sackähnlichen Überwurf mit Ärmeln und einer Kapuze.

Das zweite Problem war der Stoff. Ich muss sagen, so ein einfaches, braunes Leinen ist gar nicht so einfach zu finden. Nach mehreren erfolglosen Geschäftsbegehungen wurde ich schließlich in einem so genannten Stoffe- Outlet fündig, wo ich mich für einen schönen braunen, nicht zu schweren Leinenstoff entschied. Für da Kostüm braucht man dann gut das Doppelte seiner Körpergröße + 50 cm an Material.

Über das Nähen direkt kann ich jetzt nicht wirklich viel sagen da ich es, wie bereits oben erwähnt, nicht selbst gemacht habe. Man sollte eigentlich nur darauf achten, den Stoff doppelt zu nehmen und dass im fertigen Kostüm die Lauffreiheit nicht zu sehr eingeschränkt ist. Trotz allem muss man dann im fertigen Kostüm gerade bei Treppen aufpassen, dass man nicht über den Saum stolpert. Ich löse dieses Problem immer sehr elegant mit dem Lüften des Rockes.

So – das wichtigste bei einem Jawa sind natürlich seine gelb leuchtenden Augen.

Auch an diesem Problem hatte ich etwas zu knabbern, bekam dann allerdings Hilfe von einem Kostümsympathisant. Das ist im Grunde genommen relativ einfach, denn man braucht nur eine dünnere Sturmhaube und zwei so genannte elektrische Teelichter. Allerdings gibt es auch da Unterschiede, da die meisten nur einen leuchtenden Docht haben. Aber schlussendlich habe ich mit tatkräftiger Unterstützung doch noch welche gefunden, die komplett leuchten und durch einen Drehmechanismus aktiviert werden.

Von denen musste ich dann nur noch den Docht vorsichtig entfernen und fertig sind die Jawa-Augen. Dann nimmt man sich die Sturmhaube zur Hand, setzt sie verkehrt herum auf (so dass sich die Öffnung für das Gesicht am Hinterkopf befindet) und lässt sich mit Hilfe die ungefähre Position der Augen markieren. Als nächstes zeichnet man auf diese Markierung zwei Kreise auf die Maske, deren Durchmesser ca. einen halben Zentimeter kleiner ist als der Durchmesser der Teelichter und schneidet sie aus. In diese Öffnungen setzt man die Lichter dann ein, wobei allerdings aufgepasst werden muss, dass der Stoff die Kontakte nicht bedeckt. Das bedarf ein wenig Übung, denn es sollte nicht passieren, dass der Stoff an der Seite des Lichtes wieder herausrutscht, da dann an dieser Stelle natürlich etwas Haut hervorblitzt. Dann nur noch anschalten und voila: fertig ist das Jawa-Gesicht. Dieses setzt man dann so auf, dass die Teelichter genau unter den eigenen Augen sitzen. Und dadurch, dass die Sturmhaube etwas dünner ist, sieht man in den passenden Lichtverhältnissen immer noch recht gut. In die Disko würde ich damit allerdings nicht gehen, da man in Dunkelheit und Flackerlichtern so gut wie gar nichts mehr sieht. Am Ende muss nur noch ein Stück Klett mit passendem Gegenstück auf Sturmhaube und in die Kapuze genäht werden. Das dient im Grunde genommen nur dazu, dass die Kapuze nicht über die Augen rutscht.

Für den Munitionsgurt nimmt man einfach dänische oder schwedische Bandoliers aus dem Armyshop. Diese kann man dann noch vorsichtig mit einer dunklen Sicherheitsnadel am Kostüm fixieren dass nichts verrutscht.

Auch Schuhe und Handschuhe sollten nicht vergessen werden, da ein Jawa mit Nike-Turnschuhen doch schon etwas komisch ausschaut. Für die Schuhe habe ich einfach dicke schwarze Socken über ein Paar alte Schlappen gezogen, und an die Hände kommen ein Paar schwarze oder braune Stoffhandschuhe.

Dann fehlt zum Schluss eigentlich nur noch die Waffe; die habe ich mir ganz Jawa-like aus Müll zusammengebaut. Eine kaputte Airbrush-Pistole, ein defektes LED-Licht, der Deckel einer Sprühdose und ein aufgeschnittenen Klopapierrolle ergeben – meiner Meinung nach – eine super jawa-mäßige Waffe. Das ganze dann nur noch lackieren und fertig ist die Ion-Gun oder was auch immer^^

(André)